„Um wahren Frieden zu stiften, braucht es Menschen, die Versöhnung wagen“

Osterbotschaft von Präses Dr. Thorsten Latzel

Düsseldorf. Auch angesichts des Ukrainekriegs bringt die biblische Osterbotschaft Hoffnung für die Menschen. Daran erinnert Präses Dr. Thorsten Latzel in einem Schreiben unter anderem an die 643 Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland: „An Ostern feiern wir, dass Gott in Jesus Christus neues Leben schafft. Gott stellt sich auf die Seite der Opfer, lässt Tod und Gewalt nicht das letzte Wort.“

In seinem Brief schlägt der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland eine Brücke vom heutigen Gründonnerstag über den Karfreitag hin zum Ostersonntag: „An Gründonnerstag gedenken wir der Einsetzung des Abendmahls: ,Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte, gab’s seinen Jüngern und sprach …‘. Der Tisch unseres Herrn ist das Gegenbild zu den Tischen der Gewaltherrscher dieser Welt. Jesus isst mit allen, die zu ihm kommen, bis zuletzt. Er wird verraten, verleugnet. Und er begegnet dem, indem er sich selber hingibt, Gemeinschaft stiftet, Vergebung lebt. An Karfreitag wird Jesus Christus selbst Opfer der römischen Gewaltherrschaft. Hingerichtet als ‚König der Juden‘. Vorher gegeißelt, verspottet, entkleidet. Ausgestellt im Sterben und seiner letzten Würde beraubt. Schon damals hatte die Gewalt System.“

„Selig sind, die Frieden stiften“

Mit der Auferstehung Jesu von den Toten, die die Christenheit an Ostern feiert, schaffe Gott neues Leben. Präses Latzel wörtlich: „Und an Ostern ersteht mit Jesus Christus auch der ,wahre Frieden‘, den er gepredigt und gelebt hat: ,Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. […] Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.‘ Ostern feiern wir den Sieg der Liebe Christi über den Hass der Welt.“ Aus diesem Oster-Frieden lebten Christinnen und Christen.

Menschenverachtende Gewalt jetzt beenden!

„Es ist notwendig, jetzt die menschenverachtende, völkerrechtswidrige Gewalt zu beenden, wie sie seit Wochen von der russischen Regierung ausgeht. Dazu können neben Sanktionen auch Waffen helfen. Doch Waffen schaffen noch keinen Frieden. Sie hemmen nur schlimmere Gewalt, können eindämmen, verhüten“, schreibt der Präses. „Um ,wahren Frieden‘ zu stiften, braucht es jedoch Menschen, die aus dem Geist Christi leben. Menschen, die Versöhnung wagen, Gerechtigkeit suchen, Hoffnung stiften, Liebe leben, Leiden tragen, Wunden heilen.“ Thorsten Latzel dankt in seinem Schreiben allen, die sich in diesem Sinne von dem Oster-Frieden Christi leiten lassen, sich für die geflüchteten Menschen engagieren, spenden, für den Frieden beten, arbeiten, demonstrieren, die einem neuen Feinddenken wehren und Diskriminierungen entgegentreten.

Ostergottesdienst in der Johanneskirche

Am Ostersonntag, 17. April, predigt Präses Dr. Thorsten Latzel um 10 Uhr im Gottesdienst der Düsseldorfer Johanneskirche (Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf). Der Gottesdienst wird auch live auf dem YouTube-Kanal der Johanneskirche übertragen.

Gottesdienste online finden

Nach zwei Jahren Lockdown und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie können dieses Jahr wieder überall auf dem Gebiet der rheinischen Kirche in der Karwoche und zu Ostern Gottesdienste in Präsenz gefeiert werden. Doch nicht alle Menschen möchten oder können vor Ort daran teilnehmen. Das je passende Gottesdienstangebot findet sich in der kirchenweiten Online-Übersicht Gottesdienste an den Feiertagen. Dort kann nach einzelnen Orten, aber auch selektiv nach digitalen bzw. hybriden Gottesdiensten gesucht werden.

Mit wenigen Klicks zur Online-Kollekte

Wer online an einem Gottesdienst teilnimmt, kann sich auch mit wenigen Klicks an einer Kollekte beteiligen. Das an Ostern gesammelte Geld kommt dem Hilfswerk Brot für die Welt zugute.

  • 14.4.2022
  • Jens Peter Iven
  • Red