NRW-Innenminister hat Arbeit der Polizeiseelsorge zunächst unterschätzt

Herbert Reul bei der Synode: Heute weiß ich, wie wertvoll sie ist

Düsseldorf. „Mut schöpfen Menschen wegen anderer Menschen“, weil ihnen jemand zuhöre, weil jemand mitfühle, betonte NRW-Innenminister Herbert Reul in einem Grußwort vor der derzeit tagenden Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Im Bereich der Polizei und des Rettungswesens erleben wir jeden Tag, wie wichtig es ist, dass jemand zuhört.“ Denn: „Ohne Mitgefühl erlischt das Licht der Hoffnung“, so die Erfahrung von Reul.

„Seelsorge ist essenziell“: Der nordrhein-westfälische Innenminister berichtete aus eigener Anschauung vom Einsatz der Polizeiseelsorge, nachdem ein SEK-Beamter ums Leben gekommen war. Als die „starken Kerle“ an den Lippen der Seelsorgenden hingen. „Da ist irgendwie wieder ein Kontakt mit Gott zustande gekommen“, sagte Reul.  Auch bei den Ermittlungen im Missbrauchsfall Lüdge, als Erkenntnisse um den schweren Kindesmissbrauch immer weitere Kreise zogen, seien Betreuung und Hilfe für die ermittelnden Beamtinnen und Beamten dringend nötig gewesen: „Jemand, der ihnen wieder den Weg nach oben zeigt.“ Das wäre ohne die Polizeiseelsorgerinnen und -seelsorger nicht möglich gewesen. Vor fünf Jahren habe er deren Arbeit unterschätzt, räumte Reul, seit 2017 Minister des Innern im bevölkerungsreichsten Bundesland, ein. „Heute weiß ich, wie wertvoll das ist.“

  • 17.1.2022
  • Cornelia Breuer-Iff
  • Jens Peter Iven