Vor 80 Jahren Überfall auf die Sowjetunion: Dankbar für das Wunder der Versöhnung

Präses Dr. Thorsten Latzel würdigt die Arbeit der Initiative Pskow

Düsseldorf/Pskow. Anlässlich des 80. Jahrestags des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die ehemalige Sowjetunion am 22. Juni 1941 würdigt Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die seit 30 Jahren bestehende Verbindung mit der russischen Stadt Pskow. „Ich bin dankbar dafür, was in diesen Jahren an Versöhnungsarbeit gewachsen ist. Dankbar für die Gnade, die wir erfahren haben, dass Menschen uns nicht die Schuld unserer Väter und Urgroßväter zurechnen“, sagt der rheinische Präses in einem Videogruß an die Menschen in Pskow.

„Ich bin dankbar dafür, dass wir ineinander Menschen sehen können. Menschen mit allem Leid, das sie erfahren haben, aber auch mit dem Wunder der Versöhnung“, führt Latzel weiter aus. Denn genau das sei Versöhnung, „ein Wunder, das manchmal viele Jahre braucht, das Arbeit erfordert, aber ein Wunder, das uns geschenkt ist“.

Beschluss zur Versöhnung wirkt bis heute

Das Video der „Initiative Pskow in der Evangelischen Kirche im Rheinland“ dokumentiert die seit 1991 bestehende Versöhnungsarbeit der rheinischen Kirche. Die Landessynode unter dem Vorsitz des damaligen Präses Peter Beier hatte seinerzeit einen entsprechenden Beschluss gefasst und eine große Delegation nach Pskow geschickt. Der Beschluss und die Begegnungen von damals wirken bis heute nach. Die von der Evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg begonnenen und von der Initiative Pskow weitergeführten Partnerschaftsprojekte haben unter den Menschen gegenseitiges Vertrauen gestärkt und ungeahnte Perspektiven eröffnet. Mit der Gründung des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) vor mehr als 25 Jahren und weiteren Einrichtungen zur Förderung behinderter Menschen entstand eine russlandweit einzigartige Behindertenarbeit.

Videogruß auf Deutsch und auf Russisch

Das Video ist auf dem YouTube-Kanal der rheinischen Kirche auf Deutsch und Russisch abrufbar. Ausführliche Informationen zur Versöhnungsarbeit gibt es in einem Sonderrundbrief der „Initiative Pskow“ von Juni 2021.

  • 21.6.2021
  • Christina Schramm
  • Marcel Kuß