Präses Latzel: „Religion gehört in den öffentlichen Raum“

Grußwort zur Amtseinführung von Landesrabbiner Schwezoff in Koblenz

Düsseldorf/Koblenz. „Es ist sehr wichtig, dass Religion einen festen Platz in der Öffentlichkeit hat und wir als Religionsvertreter das Wort dort ergreifen, wo es nötig ist“, begrüßt der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel die Amtseinführung des rheinland-pfälzischen Landesrabbiners David Schwezoff am Sonntag, 5. Dezember, in der Koblenzer Synagoge. Das Amt eines Landesrabbiners hatte es zuvor in dem Bundesland nicht gegeben. Er wünsche Schwezoff viel Energie und Kreativität, viel Sensibilität und Geschick und vor allem Gottes Segen, so Latzel. „Religion ist, recht verstanden, nie nur Privatsache. Sie gehört in den öffentlichen Raum und hat selber einen zentralen Beitrag zu leisten für die Gestaltung eines offenen, zivilen Miteinanders in unserer Gesellschaft.“

Der Landesrabbiner wird den Vorstand des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz und die jüdischen Gemeinden selbst in religiösen Angelegenheiten beraten sowie Ansprechpartner für die politische Vertretung des Landes und die christlichen Religionsgemeinschaften sein. „Auf dem Hintergrund von immer noch virulenten antijüdischen Vorstellungen in allen Teilen der Gesellschaft, auch unter Mitgliedern der christlichen Kirchen, bleibt uns die Stärkung einer lebendigen Beziehung und der Dialog mit den jüdischen Gemeinden eine wichtige Aufgabe. Und sie ist für uns als evangelische Kirchen ein Herzensanliegen“, sagt der rheinische Präses in seinem Grußwort.

Verbindung von Glaube, Gottesbeziehung und Musik

Mit Blick auf die besondere Verbindung Schwezoffs zu Musik und Gottesdienstgesang bekräftigt Latzel: „Glaube, Gottesbeziehung und Musik gehören in der jüdischen wie in der christlichen Religion zusammen.“ Es sei ein schönes Motto für das künftige Amt des Landesrabbiners, „die Stimme, die Stimmen der jüdischen Gemeinschaft in Rheinland-Pfalz zu einem harmonischen Klang zusammenzuführen – und sie auch in der Öffentlichkeit zu Gehör zu bringen“.

  • 5.12.2021
  • Ekkehard Rüger
  • ekir.de/Dominik Asbach